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Beginn eines neuen

Explorations­zeitalters

Am 14. Dezember 1972 haben mit den Apollo 17 Astronauten Harrison H. Schmitt und Eugene A. Cernan die letzten Menschen die Mondoberfläche verlassen. Jetzt – 50 Jahre später – haben die USA zusammen mit Europa mit dem erfolgreichen Flug von Artemis I die Rückkehr zu unserem Erdtrabanten eingeleitet. Dieses Mal soll es nicht nur ein kurzes, dreijähriges Intermezzo geben. Die Menschheit ist gekommen, um zu bleiben – und noch einen Schritt weiter in Richtung Mars zu gehen. Die ESA sorgt mit seinem European Exploration Envelope Programme (E3P) – auch Terrae Novae genannt – dafür, eine bedeutende Rolle im neuen Explorationszeitalter einzunehmen.


 

Mit dem in Bremen gebauten ersten European Service Module (ESM) als Teil des Orion-Raumfahrzeugs hat Europa die USA im Artemis-Programm wieder zurück zum Mond gebracht und wird die USA auch für weitere Artemis-Missionen mit Modulen unterstützen. Die deutsche Industrie ist mit ihrer Rolle als Hauptauftragnehmer bei ESM bestens aufgestellt, um Europa zum Mond und darüber hinaus zu führen. Gleichzeitig setzt Europa aber auch auf Kontinuität bei der Internationalen Raumstation ISS und der dortigen Forschung. Denn diese Wissenschaft im niedrigen Erdorbit legt Grundlagen in Forschung und Technologieentwicklung, sowohl für die Erde als auch um zu ferneren Zielen aufzubrechen. Deutsche Wissenschaftler haben auf der ISS und bei der Mond- und Marsforschung bewiesen, dass sie zu den besten in der Welt gehören. Das entsprechende SciSpacE-Programmelement wird jetzt von der ISS- auf die Mond- und Mars-Forschung ausgedehnt. In der robotischen Monderkundung setzt Deutschland mit seiner großen Beteiligung am European Large Logistics Lander EL3, genannt „Argonaut“, zusätzlich einen besonderen Schwerpunkt. Und auch beim Gateway – einer Raumstation in einem speziellen Mondorbit – wird sich Europa beteiligen. Zudem unterstützt Deutschland die Fortsetzung der Rosalind Franklin-Mission des ExoMars-Programms und bereitet mit der NASA die Mars Sample Return Mission zur Erforschung unseres roten Nachbarplaneten vor. Im Programmelement ExPeRT werden zudem mit Studien und Technologieentwicklungen die Grundlagen gelegt, um künftige „Reiseziele“ zu erforschen. Mit insgesamt 725,6 Millionen Euro, was einem Anteil von 24,3 Prozent in E3P entspricht, sorgt Deutschland dafür, dass Europa seine Rolle in der astronautischen Raumfahrt und in Richtung Mond und Mars im Vergleich zu Space19+ in Sevilla noch einmal eindrucksvoll ausbauen kann.

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Deutschlands Beitrag zur ISS und Exploration

ISS – ein Garant für spannende Forschung im All

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ISS – ein Garant für spannende Forschung unter Weltraumbedingungen (NASA)
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Außenplattform Bartolomeo – ISS-Kommerzialisierung "made in Germany" (NASA)

Deutschland verfügt über die größte Wissenschaftsgemeinde in Europa bei Forschung unter Weltraumbedingungen. Doch ohne Nachwuchs lässt sich diese Spitzenposition nicht halten. Herausfordernde Forschung auf der ISS und anderen Plattformen sorgt dafür, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen für MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und später für Raumfahrtforschung an unseren Hochschulen zu begeistern. Die ISS ist dabei ein Garant für vielseitige und spannende Forschung unter Weltraumbedingungen. Deutschland hat mit seinem Beitrag an die ESA bei der Ministerratskonferenz 2022 dafür gesorgt, dass der Betrieb der Raumstation bis mindestens zum Jahr 2030 weitergeht und gleichzeitig ein reibungsloser Übergang von der ISS zur nachhaltigen Nutzung von LEO-Infrastrukturen nach 2030 vorbereitet wird. Neue, kommerzielle Dienste werden derzeit in den USA von Axiom Space, Blue Origin (‚Orbital Reef‘) und Nanoracks (‚Starlab‘) entwickelt. Solche privatwirtschaftlichen Aktivitäten werden auch für die ISS selbst immer wichtiger. Denn 400 Kilometer über unserer Erde werden verstärkt kommerzielle Betriebsansätze und Dienste ermöglicht, um die vorhandene Infrastruktur einer breiteren Nutzerbasis verfügbar zu machen und um den Raumfahrtagenturen mehr Spielraum für ihre neuen Ziele zu geben. Deutsche Firmen entwickeln hier eigene kommerzielle Angebote, wie zum Beispiel Airbus mit dem Projekt Bartolomeo. Außerdem soll die Nutzung der ISS auch Aspekte der Exploration aufgreifen und so die Reise zu anderen Welten möglich machen.

Deutsche Spitzenposition in der Weltraumforschung

Im E3P-Programmelement SciSpacE stehen europäischen Wissenschaftlern weiterhin ausreichend Mittel zur Verfügung, um neben der Grundlagenforschung auch in begrenztem Umfang die wissenschaftlichen Aktivitäten am Gateway vorzubereiten. Die Chancen stehen gut, dass hiervon vor allem deutsche Einrichtungen profitieren werden. Denn alleine während der Cosmic Kiss Mission des deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer im Jahr 2022 liefen von den 240 Experimenten 35 mit deutscher Beteiligung ab. Ob Humanphysiologie, Biologie, Medizin, Physik, Materialwissenschaft oder Technologie – Deutschland ist in der Breite der Spitzenforschung unter Weltraumbedingungen bestens aufgestellt, weil sie bislang durch ein sehr gutes Nationales Raumfahrtprogramm angeschoben und flankiert wurde. Dieses Fundament für die deutschen Experimente muss im neuen Explorationszeitalter zukünftig ebenfalls weiter ausgebaut werden. Hinzu kommt noch eine sehr große Expertise deutscher Planetenforscher, die weltweit eine Spitzenposition einnehmen und vor allem im DLR-Standort Adlershof und bei Max-Planck-Instituten arbeiten.

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Mit dem Fluoreszenzmikroskop FLUMIAS lassen sich Bilder von lebenden Zellen in hoher Auflösung und in Echtzeit erstellen. (Till ID/DLR/Airbus/Universität Magdeburg)
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Auch komplexe Plasmen können auf der ISS untersucht werden. Im Bild Laborexperinet (Universität Gießen)

Fünf Cornerstones für ISS und Exploration

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  • Cornerstone 1 – über die ISS zum Mond
  • Cornerstone 2 – deutsche KMU bei Gateway am Start
  • Cornerstone 3 – nachhaltige Erforschung des Mondes
  • Cornerstone 4 – nächster Halt Mars
  • ExPeRT – ein Testfeld für den Weltraumeinsatz

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