ISS – ein Garant für spannende Forschung im All
Deutschland verfügt über die größte Wissenschaftsgemeinde in Europa bei Forschung unter Weltraumbedingungen. Doch ohne Nachwuchs lässt sich diese Spitzenposition nicht halten. Herausfordernde Forschung auf der ISS und anderen Plattformen sorgt dafür, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen für MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und später für Raumfahrtforschung an unseren Hochschulen zu begeistern. Die ISS ist dabei ein Garant für vielseitige und spannende Forschung unter Weltraumbedingungen. Deutschland hat mit seinem Beitrag an die ESA bei der Ministerratskonferenz 2022 dafür gesorgt, dass der Betrieb der Raumstation bis mindestens zum Jahr 2030 weitergeht und gleichzeitig ein reibungsloser Übergang von der ISS zur nachhaltigen Nutzung von LEO-Infrastrukturen nach 2030 vorbereitet wird. Neue, kommerzielle Dienste werden derzeit in den USA von Axiom Space, Blue Origin (‚Orbital Reef‘) und Nanoracks (‚Starlab‘) entwickelt. Solche privatwirtschaftlichen Aktivitäten werden auch für die ISS selbst immer wichtiger. Denn 400 Kilometer über unserer Erde werden verstärkt kommerzielle Betriebsansätze und Dienste ermöglicht, um die vorhandene Infrastruktur einer breiteren Nutzerbasis verfügbar zu machen und um den Raumfahrtagenturen mehr Spielraum für ihre neuen Ziele zu geben. Deutsche Firmen entwickeln hier eigene kommerzielle Angebote, wie zum Beispiel Airbus mit dem Projekt Bartolomeo. Außerdem soll die Nutzung der ISS auch Aspekte der Exploration aufgreifen und so die Reise zu anderen Welten möglich machen.
Deutsche Spitzenposition in der Weltraumforschung
Im E3P-Programmelement SciSpacE stehen europäischen Wissenschaftlern weiterhin ausreichend Mittel zur Verfügung, um neben der Grundlagenforschung auch in begrenztem Umfang die wissenschaftlichen Aktivitäten am Gateway vorzubereiten. Die Chancen stehen gut, dass hiervon vor allem deutsche Einrichtungen profitieren werden. Denn alleine während der Cosmic Kiss Mission des deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer im Jahr 2022 liefen von den 240 Experimenten 35 mit deutscher Beteiligung ab. Ob Humanphysiologie, Biologie, Medizin, Physik, Materialwissenschaft oder Technologie – Deutschland ist in der Breite der Spitzenforschung unter Weltraumbedingungen bestens aufgestellt, weil sie bislang durch ein sehr gutes Nationales Raumfahrtprogramm angeschoben und flankiert wurde. Dieses Fundament für die deutschen Experimente muss im neuen Explorationszeitalter zukünftig ebenfalls weiter ausgebaut werden. Hinzu kommt noch eine sehr große Expertise deutscher Planetenforscher, die weltweit eine Spitzenposition einnehmen und vor allem im DLR-Standort Adlershof und bei Max-Planck-Instituten arbeiten.